Kreisviadukt von Brusio

Das Gelände hat eine Neigung von 10 bis 20 Prozent. So haben wir für den Weiterbau der Strecke eine Kreisbogenbrücke vorgesehen, analog zum Kreisviadukt bei Brusio auf der Berninabahnstrecke.

 Ein Brückenelement besteht aus einem Pfeiler und anschliessend beidseitig aus zwei Halbbogen bis zum Bogenscheitelpunkt. Die einzelnen Elemente können nebeneinander gestellt und miteinander verbunden werden.

Die Breite der Brücke ist 18 cm. Der Pfeiler hat somit einen Querschnitt von 18 x 9 cm beim Bogenansatz. Nach unten wird der Pfeiler in der Brückenlängsachse breiter. Je nach Gelände kann die Pfeilerhöhe varieren.

Ein Element ist in der Geleiseachse 60 cm lang und hat einen Radius von 118 cm. Der Querschnitt im Bogenscheitel beträgt 4 x 18 cm entsprechend der Brückenbreite. Seitlich ist ein Rand von 2 cm Höhe und einer Auskragung von je 1 cm angebracht. An diesem Rand wird das Brückengeländer befestigt. Der Gewölbebogen hat einen Radius von 24 bis 28 cm.

 

Für das Giessen der Brückenelemente mit einem Sand-Zementgemisch habe ich eine Form hergestellt. Die geraden Flächen, wie Pfeiler und Brückenoberfläche sind aus Sperrholzplatten, die gebogenen Flächen, wie gebogene Seiten und Unterseiten sind aus Polystyrolplatten von 2 mm Dicke ausgeschnitten. Alle Teile sind miteinander verschraubt, so dass sie nach dem Erhärten des Betons auseinander genommen werden können. Da die Fahrbahn in einer Steigung von 4,5 % liegt,

müssen die beiden Enden eines Elementes gegeneinander um zirka 4 mm verdreht sein,

damit sie im Querprofil horizontal sind.


Entlang des Brückenrandes wird alle 9,3 cm, mit einem Stück von der Isolation eines Elektrodrahtes von 3 mm Durchmesser, ein „Dübel“ in der Brüstung befestigt. An diese „Dübel“ kann dann das Geländer angeschraubt werden.

 

Die ganze Form wird mit einem Brechsand-Zementgemisch im Verhältnis von 3 : 2 bis 2 : 1 ausgegossen. Für die Fahrbahn habe ich ein 2 cm dickes Holzbrett mit abgeschrägten Seiten in den weichen Mörtel eingelegt. Nach dem Erhärten des Betons kann die Schalung des Brückenelementes auseinander geschraubt werden.


Die glatte Betonoberfläche der Pfeiler kann entweder durch das Aufkleben von entsprechenden Mauerplatten verkleidet oder durch das Einfräsen oder das Aufmalen der Mauerstruktur versehen werden.


Die sieben fertigen Elemente werden im Gelände provisorisch in der richtigen Lage, Höhe und einer konstanten Steigung von 4,5 % hingestellt. Sodann kann unter jedem Pfeiler ein frostsicheres Fundament erstellt werden. Dazu habe ich zwei Möglichkeiten:

  1. Eingraben eines Betonklotzes von zirka 15-20 mal 15-20 cm und einer Länge entsprechend der Frosttiefe von 30 bis 40 cm.
  2. Das ausgehobene Loch wird mit Magerbeton gefüllt und darauf der Pfeiler genau versetzt. Zwischen Magerbeton und Pfeiler kann eine Kunststoffplatte gelegt werden, so dass keine feste Verbindung entsteht und der Pfeiler ohne Probleme weggenommen werden kann.

Alle Pfeiler werden mit je zwei Metallplättchen miteinander verschraubt.


An den Brücken habe ich ein selbstgefertigtes Geländer angebracht. Die Geländerpfosten bestehen aus einem Messing L-Profil, 4 x 4 x 0,5 mm. Die Länge ist 60 mm. 5 mm von unten ist ein Loch von 2 mm Durchmesser gebohrt, damit der Pfosten mit einer Schraube von 2 x 10 –12 mm an der 1 cm hohen Brüstung befestigt werden kann. Oben am Pfosten sind zwei Löcher im Abstand von 22 mm angebracht. Durch diese wird ein galvanisierter Eisendraht von 2 mm Durchmesser als Geländer durchgezogen. Je nach Länge können die Geländerstücke mit einem Aluminium-Selbstklebeband „tesametal 500“ zusammengefügt werden. Zuletzt werden die Messingpfosten noch mit Silberfarbe behandelt. Das Geländer ist an den „Dübeln“, die entweder einbetoniert oder nachträglich in die Brüstung eingelassen wurden mit einer Schraube von 2 x 10 – 12 mm befestigt.

(Autor: Peter Hauswirth)